Wir müssen Abschied nehmen und trauern um unser langjähriges DILAB-Vereinsmitglied, unseren Chef, unseren Kollegen, Schuldner- und Insolvenzberater Peter Zwegat.
Er war zwei Jahrzehnte Vorstandsvorsitzender und Geschäftsführer des Vereines DILAB e. V.
Peter Zwegat eröffnete im Jahr 1992 die Beratungsstelle in Berlin Friedrichshain und setzte sich viele Jahre als Stellenleiter mit großem Herz, Engagement und Verhandlungsgeschick jahrelang für überschuldete Bürgerinnen und Bürger ein. Viele Jahre leitete er die Schuldner- und Insolvenzberatungsstelle mit großem Engagement.
Mit einem Schmunzeln erinnern wir uns an die Momente in dem er versicherte, dass Rauchen für ihn eine Einstellungsvoraussetzung ist. Mit Kaffee, Zigarette (heute unvorstellbar) und seinem Charme nahm er den Ratsuchenden Angst und Scham und sorgte für finanzielle Erleichterung.
Immer ein Müh´ mehr, war seine Devise. Und so entwickelte er ein Theaterstück zum Thema Schulden „Alles Gute“, die Plakatserie und Wanderausstellung „Reden über Schulden“, eine Jugendzeitung, bildete Praktikant:innen aus, schrieb sich die Prävention auf die Fahne und engagierte sich ehrenamtlich für BAG und die LAG Berlin. Der „Ratgeber für Betroffene“ ist seinerzeit aufgrund seiner Initiative entwickelt und geschrieben worden und heute Standard-Publikation der Landesarbeitsgemeinschaft Schuldnerberatung Berlin.
Mit „seinem“ Mathe-Lehrer zog er quer durch die Bundesrepublik und machte sich und DILAB e. V. einen Namen in der Schuldnerberatung. Aber auch Vorträge auf Fachtagungen und seine Dozententätigkeit für verschiedenste Fortbildungen waren eine Selbstverständlichkeit und machten ihm viel Freude. Er war bereits Anfang 2000 einer der ersten Schuldnerberater, der namenhafte Gläubiger-Unternehmen, Banken und Inkassounternehmen besucht hat und am fachlichen Austausch teilnahm. Auch hier standen die Interessen der Ratsuchenden an erster Stelle. Stets wies er darauf hin, dass nur ein kleiner Wink des Schicksals darüber entscheidet, auf der anderen Seite des Schreibtisches zu sitzen. Nicht selten kündigte er – bei Verhandlungserfolg – an, abends symbolisch als Dank eine Kerze an das Fenster zu stellen.
Peter Zwegat war bereits vor der RTL – Fernsehserie „Raus aus den Schulden“ bundesweit bekannt; aus Presse, Funk und Fernsehen nannte man es in seiner Generation.
Ob in Talkrunden „Vera am Mittag“ oder „Hans Meiser“, ob Frühstücksfernsehen oder die Abendschau, ob Tagesspiegel oder Super Illu. Peter nahm jede sich bietende Gelegenheit wahr und verstand es immer für die Ratsuchenden, für die Politik oder für die Gesellschaft über das Thema Schulden zu informieren und aufzuklären. Es war für ihn von großer Bedeutung zu zeigen, was die staatliche Schuldnerberatung leistet – von Flensburg bis Freiburg.
Peter hatte immer was zu sagen; und das hatte Hand und Fuß, Charme und Witz!
Von 2007 an; über viele Jahre war Peter mittwochs mit „Raus aus den Schulden“ bei RTL zu sehen. Auch wenn die gezeigten Bilder nicht immer dem Alltag im Büro einer Schuldnerberatungsstelle entsprachen, so leistete er auch hier einen Beitrag zur Prävention, machte das Thema Ver- und Überschuldung öffentlich bekannt und zeigte nicht nur den jeweiligen Ratsuchenden, sondern auch den Zuschauenden Auswege aus den Schulden auf.
Lieber Peter, wir verabschieden uns von Dir. Danke für Dein Jahrzehnte anhaltendes Engagement, Dein Herz und Dein unermüdliches Tun für die soziale Schuldnerberatung, die Du nachhaltig geprägt hast. Wir werden Dich in dankbarer Erinnerung im Herzen halten.
Alexandra Jaenecke
Geschäftsführerin DILAB e. V.